Sakrament der Firmung

Die Firmung ist eines der sieben Sakramente. Geschichtlich und inhaltlich ist dieses Sakrament mit der Taufe verwandt und wird zum Beispiel in der Ostkirche heute noch zusammen mit der Taufe gespendet. In der Taufe empfängt der Christ den "Geist  Gottes". Die Firmung greift diesen Teilaspekt des Taufgeschehens auf und verselbständigt ihn. Die Ursachen liegen in der früh in der Kirche sich durchsetzenden Praxis der Kindertaufe.

Während die Kindertaufe einerseits den Geschenkcharakter der Gotteskindschaft deutlich macht, kommt hier der ergänzende Gedanke der freiwilligen, persönlichen Zustimmung des Christen entschieden zu kurz. Die Firmung, die im Idealfall einem Erwachsenen gespendet wird, in der Regel jedoch den Jugendlichen (zwischen 14-16 Jahren), stellt darum die bewusste und freiwillige Entscheidung für den Glauben in die Mitte.

Mit dieser Entscheidung ratifiziert der Firmling nachträglich das Taufversprechen, dass bei seiner (Kleinkind-)Taufe stellvertretend für ihn Eltern und Taufpaten abgegeben hatte.

(entnommen aus den Internetseiten www.autobahnkirche.de - Lexikon)
 

Zeichen der Handauflegung

Handauflegung durch den BischofDas Zeichen der Handauflegung hat einen mehrfachen Sinn. Wenn ich meine Hand auf etwas lege, so kann das bedeuten: Dies gehört mir, es ist mein Eigentum.

Wenn ich meine Hand über jemanden halte, so bedeutet das: Er steht unter meinem Schutz, ich stehe für ihn ein.

Wenn heute der Bischof den Firmlingen die Hand auflegt, so tut er es anstelle Christi. Christus will damit den jungen Menschen sagen: Ihr gehört zu mir; erfüllt so meine Weisung, ihr sollt mir Zeuge sein: Legt Hand an das Werk, das ich euch auftrage, in der Familie, in der Schule, in der Umgebung. Arbeitet Hand in Hand miteinander und füreinander. Ihr steht unter meinem Schutz, ich halte meine Hand über euch.
 

Zeichen der Salbung

Wir sind Gesalbte. Das Wort Christus – die griechische Übersetzung des hebräischen Wortes „Messias“ – heißt „Gesalbter“. Dasselbe heißt auch das Wort „Christ“.
Dass wir Gesalbte sind, wird durch die Chrisamsalbung der Firmung uns allen bewusst gemacht. Was bedeutet dies?
Nach biblischer Auffassung ist Öl der Lebenssaft des Baumes. Salbung ist Zeichen für die Mitteilung von Lebenskraft, für die Mitteilung der Kraft Gottes, des Heiligen Geistes.
Könige, Priester und Propheten wurden gesalbt. Gottes Geist sollte ihnen Kraft geben, das Volk nach Gottes Willen zu führen.
Jesus ist der Gesalbte Gottes. Er will unsere Wunden heilen, er will uns heil machen an Leib und Seele. Geheilte, Geheiligte, Heilige sollen wir sein.
 

Zeichen des Kreuzes

Das Zeichen des Kreuzes, mit dem die Firmlinge durch den Bischof bezeichnet werden, zeigt an, dass wir nicht mehr uns selbst, sondern Christus gehören. Wir tragen das Zeichen von Jesu Tod und Auferstehung auf unserer Stirn. Jesus wird uns die Kraft geben, unser Kreuz im Alltag zu tragen. Und wir glauben daran, dass wir mit ihm auferstehen werden und ewig mit ihm leben werden.
Mit dem Zeichen Jesu bezeichnet sein, heißt auch: sich zu ihm bekennen. „Wer mich vor den Menschen bekennt, den werde auch ich vor meinem Vater bekennen“, sagt Jesus.
Wer gefirmt ist, muss bereit sein, Christus durch sein Leben und durch sein Wort zu bezeugen, auch wenn es ihm vielleicht persönliche Nachteile bringt: Spott, Zurücksetzung, Entzug der Freiheit, Einschränkung der Freizeit.
 

Firmung heißt Stärkung

Der Gefirmte wird bestärkt in seinem Glauben an Jesus Christus. Er wird ermutigt zum christlichen Zeugnis. Wie das Öl in die Haut eindringt, so soll er durchdrungen sein von der Sendung Christi.
„Der Geist des Herrn ruht auf mir, denn er hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, den Armen die frohe Botschaft zu bringen.“ „Du hattest deinen Plan mit mir schon, Herr, bevor ich geboren wurde. Zum Zeugen vor den anderen bestellst du mich. Aber ich bin noch jung, und meine Worte sind ohne Kraft. So leg denn dein Wort in meinen Mund. Lass mich gehen, wohin du mich sendest. Lass mich reden, was du mich heißest. Sei mir zur Seite, Herr, dann brauche ich nichts zu fürchten.“
 

Gebet

Lebe du in mir, Heiliger Geist.
Ich möchte nichts als da sein
und durch dich leben.
Ich will mich lassen, mich freigeben.
Ich möchte mich öffnen
und mich geöffnet in der Hand halten,
dir entgegen.

Wirke du in mir so,
dass du mein Leben bist.
Sie du um mich so,
dass du meine Welt bist.
Durchdringe mich,
dass ich selbst unwichtig werde
und du allein bleibst.

Wir beten dich an, Heiliger Geist Gottes!
Wir nennen dich mit menschlichen Worten,
damit wir nicht ganz zu schweigen brauchen.
Wir öffnen unser Herz für dich,
um zu verstehen, wie tief und unsichtbar
du überall zugegen bist.

Es ist dein Werk,
wenn es Menschen gibt, die entdecken,
dass Jesus Christus lebt.
Es ist ein Drängen, eine Kraft in uns,
dass wir ihm folgen.
Durch dich geht uns auf:
ER ist der Weg –
ER ist alle Mühe des Lebens wert.

Wir bitten dich, festige uns,
dass wir im Glauben treu bleiben
und rechnen mit IHM,
der uns seine Nähe versprach.
Dass wir weiter nach im tasten,
ihn suchen und auf ihn warten.
 

(Bild "Handauflegung durch den Bischof" entnommen aus "Firmung - Du sollst ein Segen sein", Bischöfliches Seelsorgereferat München)